FR 26.10.2002
Australien
Reiseleiter
soll Krokodile unterschätzt haben
SYDNEY, 25. Oktober (ap).
Die deutsche Studentin, die in Nordaustralien von einem Krokodil getötet
wurde, war der Süddeutschen Zeitung zufolge zuvor knapp dem Terror-Anschlag
auf Bali entkommen. Die 24-Jährige und ihre jüngere Schwester Valerie
hätten am 12. Oktober nur eine Stunde vor der Bombendetonation den Sari-Tanzclub
verlassen. Der deutsche Honorarkonsul in. Darwin, Harry Maschke, erhob Vorwürfe
gegen den Reiseführer, der die zwei Frauen in den Nationalpark Kakadu begleitet
hatte: Er habe erklärt, Baden in dem See sei sicher.
Die beiden Deutschen und
andere Mitglieder ihrer Reisegruppe waren am Dienstagabend in einem kleinen
See im Nationalpark Kakadu im Norden des Landes schwimmen gegangen. Ein vier
Meter langes Krokodil zog plötzlich die 24-Jährige unter Wasser und
tötete sie. Maschke sagte am Freitag, nach Angaben Valeries hätten
die Touristen ihren Reiseführer auf Schilder angesprochen, die vor Krokodilen
warnten. Dieser habe abgewiegelt und gesagt, in dem Gewässer befänden
sich nur Süßwasser-Krokodile, die nicht gefährlich seien. Auch
die Ureinwohner würden hier schwimmen. Tatsächlich aber wurde die
Studentin von einem Meerwasser-Krokodil unter Wasser gezogen. Gerichtsmediziner
fanden heraus, dass die junge Frau durch Ertrinken und nicht durch Bisse starb.
Salzwasser-Krokodile töten ihre Beute, indem sie das Opfer lange Zeit unter
Wasser drücken. Die Parkbeamten fanden davon weitere acht in dem Gewässer.
(Bild entnommen www.t-online.de,
t-news-Seite am 24.10.2002) |